Zurück in der Siegesspur
Der heutige 18. Spieltag, der gleichzeitig den Rückrundenauftakt für unsere Teutonen markierte, stand ganz unter dem Zeichen der Wiederholung. Zumindest die Mannschaft von Dominik Glawogger wird sich an das erste Spiel der Saison gegen Weiche Flensburg, dass man mit 5:0 gewinnen konnte nur allzu gerne erinnern.
Dabei galt es sich der in diesem Spiel demonstrierten Tugenden der Zielstrebigkeit und Effizienz erneut zu besinnen, nachdem man in den letzten Spielen in ein Formtief gerutscht war. Neben der Niederlage im letzten Heimspiel gegen den SV Meppen, trugen die zwei Unentschieden gegen St. Pauli II und Havelse dazu bei, dass man vor dem Spiel nur noch auf Rang sechs rangierte. Auch wenn man das Hinspiel in Flensburg mit 6:0 gewinnen konnte, pflegt man insbesondere im heimischen Stadion Hoheluft ein ambivalentes Verhältnis zu den Flensburgern. So musste man sich im letzten Heimspiel den Flensburgern mit 4:2 geschlagen geben. Doch auch die Gäste bringen die gewohnte Konstanz in dieser Saison noch nicht auf den Platz. Diese mangelnde Konstanz resultierte dann vor zwei Wochen in einem Trainerwechsel. Torsten Fröhling ersetzte Benjamin Eta. Sein Pflichtspieldebüt blieb ersterem dabei zunächst vorenthalten, fielen doch die letzten beiden Partien der Flensburger witterungsbedingt aus. Heute sollte es bei eisigen Bedingungen rund um den Gefrierpunkt also endlich zu dem Trainerdebüt von Torsten Fröhling kommen.
Und die Flensburger kamen ganz im Sinne einer durch den Trainerwechsel neu erstarkten Mannschaft dynamisch und druckvoll aus der Kabine. So konnten die Flensburger unsere Teutonen in den ersten fünf Minuten häufig zu frühen Ballverlusten zwingen. Auch wenn es Flensburg im Anschluss nicht schaffte die Ballgewinne in eigene Chancen umzumünzen, merkte man früh, dass die Gäste sich für diese Partie einiges vorgenommen hatten. Die Dynamik der Gäste in den ersten fünf Minuten endete jedoch mit der zunehmenden Ballsicherheit unserer Teutonen. Das hohe Pressing der Gäste wurde dadurch überspielt und machte den Raum hinter der Abwehrkette der Flensburger, insbesondere für unseren Flügelflitzer Ole Wohlers angreifbar. So schickte Fabian Graudenz Ole Wohlers in der 13. Minute mit einem Steilpass von der linken Seite in den Sechzehner der Gäste. In diesem angekommen stand zwischen Ole Wohlers und dem Tor nur noch der Gästekeeper Jesper Heim. Nachdem der Ball an diesem vorbei in Richtung Tor geflogen war, rechneten eigentlich alle im Stadion anwesenden mit einem Einschlag im Netz der Gäste. Entgegen dieser Erwartung landete der Ball im Außennetz des Tores. Diese Großchance spiegelte allerdings die Spielkontrolle, die unsere Teutonen zu diesem Zweitpunkt der Partie an sich reißen konnten. Etwa drei Minuten später fand eine Flanke von Sebastian Hertner, der den Ball nach einer kurz ausgeführten Ecke von Ole Wohlers erhielt den einlaufenden Gazi Siala, der den Ball mit der Hacke verlängerte und den am Strafraumrand postierten Fabian Istefo ausmachte. Obwohl der Abschluss von Istefo zentral und flach auf das Tor von Jesper Heim kam, taten die vielen Spieler rund um den Kasten des Gästekeepers ihr übriges und machten die Flugbahn für den Torwart so schwer einschätzbar, dass dieser am Ende nur noch hinter sich greifen konnte.
Foto: noveski.com
Waren unsere Teutonen schon unter der Woche bei der Zweitvertretung von St. Pauli in Führung gegangen, war man nach der heutigen Führung sichtlich um eine Verteidigung derselben bemüht. Das Risiko im Spiel nach vorne wurde gedrosselt und Kontrolle wurde zu der obersten Priorität gemacht. In der 23. Minute verlor man diese Kontrolle jedoch kurzfristig. Leonard Brodersen verschätzte sich im Mittelfeld und verlor den Ball so an Marcel Cornils. Der Zehner der Gäste schickte anschließend den von links kommenden Jannic Ehlers auf die Reise in Richtung Liesegang. Ehlers, der nur noch Liesegang vor sich sah, verpasste das Abspiel auf den mitlaufenden Brügmann und entschied sich für den eigenen Abschluss. Aus 7 Metern konnte jedoch der aus seinem Tor stürmende Liesegang den Ball mit dem Fuß abwehren und so die Führung unserer Teutonen bis zur Halbzeit sicherstellen.
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Vor der zweiten Halbzeit war also klar, dass die Kontrolle der Partie zwar bei unseren Teutonen lag, dass die Gäste aus Flensburg jedoch per Konter immer wieder Gefahr ausstrahlten. Deshalb operierten unsere Teutonen im Verlauf der zweiten Hälfte auch etwas defensiver als noch in der ersten Hälfte. Führte das auf der einen Seite zu weniger Konterchancen der Gäste, so hatte diese Veränderung der taktischen Ausrichtung auf der anderen Seite eine Reduzierung der eigenen Einschussgelegenheiten zur Folge. Abgesehen von einem Volley von Ole Wohlers, der den Ball jedoch nicht richtig traf und so keine Gefahr für den Gästekeeper Heim darstellte, gab es in der zweiten Halbzeit kaum nennenswerte Torraumszenen für unsere 05er.
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Gleiches lässt sich jedoch auch für die Flensburger sagen, die abgesehen von einem Abschluss Guders in der 86. Minute, der von Liesegang pariert wurde, zwar den Druck erhöhen, dadurch jedoch nicht zwingendere Chancen erzwingen konnten. Nachdem die Gäste nach einer zweiten Gelben Karte gegen Marten Schmidt dann ab der 87. Minute auch noch in Unterzahl gespielt hatten, entwickelten sich die letzten Minuten zu einer Einwurfserie für die Gäste. Theo Behrmann, dessen Einwürfe wohl mehr einer Ecke als dem ähneln, was man herkömmlich unter dem Begriff Einwurf versteht, versuchte so in den letzten Minuten noch einmal vergeblich etwas Zwingendes für die Gäste zu „erwerfen“.
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Unsere Teutonen, die jedoch stabil standen, verteidigten die hohen Bälle souverän weg und sicherten sich somit die ersten drei Punkte nach drei sieglosen Partien. Fällt dieser Sieg zwar eher unter die Kategorie eines Arbeitssieges, macht er doch Hoffnung darauf, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Ob diese Hoffnung berechtigt ist, wird sich dann am kommenden Samstag zeigen, wenn unsere Teutonen im Stadtderby auf die Zweitvertretung des HSV treffen.
Wir konnten auch in der zweiten Halbzeit das 2:0 nicht nachlegen, um mehr Ruhe reinzubekommen und so wird es dann in den letzten Minuten noch einmal eine richtige Schlacht.
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Dominik Glawogger nach dem Spiel: „Ein Spiel, dass wir auf Grund der sensationellen kämpferischen Leistung heute für uns entschieden haben. Wir kontrollieren so die großen entscheidenden Phasen der ersten Halbzeit, gehen auch verdient in Führung, können das zweite Tor aber nicht nachlegen.“
